Samstag, 30. April 2011

Moldawien

Ein klappriger Zug, ein Schlafwagenabteil für vier Personen, kaum Platz für das ganze Gepäck, ein Fenster das sich partout nicht öffnen lässt und eine Nachtfahrt von über zwölf Stunden. Das steht mir nun bevor. Etwa zwanzig Minuten dieser Fahrt haben wir schon hinter uns. Wir nähern uns unserem Ziel also Schritt für Schritt bzw. Gleismeter um Gleismeter. Unser Ziel ist Chişinău, die Hauptstadt der Republik Moldawien. Dort in der Nähe werde ich voraussichtlich die nächsten drei Monate wohnen und Arbeiten. Was uns genau bevorsteht, dass steht noch in den Sternen aber es wird spannend werden. Auch hier gibt es CONCORDIA. Anders wie in Rumänien wird sich hier aber auch und vor allem um die alten Menschen gekümmert. Diese wurden von ihren Kindern zurückgelassen. Oft zu alt, zu krank, um sich selbst etwas kochen zu können. CONCORDIA hat hier nicht nur ein Kinderdorf aufgebaut das Platz für fast dreihundert Kinder bietet, sondern auch im ganzen Land verteilt Sozialzentren und Suppenküchen.
Der Abschied und die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. In Bukarest habe ich mich wohl gefühlt. Jetzt muss ich all meine Kinder zurücklassen, meine Freunde, Kollegen und ganz besonders meinen Freund. In zwei Monaten werde ich für ein oder zwei Tage nach Bukarest fahren um von dort dann weiter in die Türkei zu fahren aber wie ich schon vor einigen Monaten sagte: wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Auf in ein neues Abenteuer, mal schauen was es mit sich bringen wird!?!
Jetzt sind wir schon fast eine Woche hier. Haben uns versucht so gut es geht einzuleben, haben uns die Situation hier angeschaut und unsere ersten Arbeitstage hinter uns gebracht. Wir heisst im Moment Stefanie, eine Volontärin aus Österreich, Mircea, ein Assistent von Ruth, Ionut, ein ehemaliges Straßenkind aus Bukarest und Ich. Heute, an unserem ersten Wochenende in Moldawien, haben wir erst Großputz in unserem Haus gemacht. Jetzt werden wir das Haus wohnlich einrichten. Unsere Aufgabe hier wird sein, eine Gemeinschaft zu errichten, in der sich die zukünftigen Volontäre die jetzt vermehrt hierherkommen sollen wie es jetzt schon in Rumänien ist, wohlfühlen, genauso wie die Gäste, die hier zu Besuch kommen. Solch ein Haus, gab es vorher schon aber ohne Leben. Ein anderer Aufgabenbereich von uns wird sein, zu Beginn nur in den zwei naheliegenden Sozialzentren ein Freizeitprogramm für die Alten Menschen und die Kinder aufzubauen, die Tag für Tag die Hilfe der CONCORDIA-Mitarbeiter benötigen.
Ich werde mein Hauptaugenmerk auf das Sozialzentrum in Dorotcaia legen. Dort wird täglich Mittagessen für bedürftige Menschen serviert. Nicht nur in dem Sozialzentrum selbst, sondern es gehen auch moldawische Freiwillige zu den alten Menschen, die keine Kraft mehr haben, selbst ins Zentrum zu kommen. Im Moment ist es dort aber so, dass die Menschen zum Essen kommen, dann aber sofort wieder nach Hause gehen. Das ist nicht nur in Dorotcaia so, sondern in fast allen Zentren in Moldawien. Wir hoffen nicht mehr lange. Ansonsten werden wir uns um die Gäste kümmern, um die deutschen, österreichischen und rumänischen Volontäre und…
Es gibt also viel zu tun aber wir sind guter Dinge!! Dar IUBIM VIATA!!! (Aber wir lieben das Leben!!!)

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