Zwischen Joggen, Duschen, Kapelle und Frühstück ein kurzer, schon lange überfälliger Bericht aus Moldawien. Die Wochen fliegen dahin. Mittlerweile sind wir schon sechs Wochen hier. In sechzehn Tagen werde ich nach Bukarest fahren und von dort aus mit den anderen zusammen in dir Türkei. Auch für dieses Ereignis gibt es eigentlich noch ganz viel zu tun aber die Zeit rast. Gestern haben wir uns seit langem bzw. eigentlich das erste Wochenende gegönnt mit allem drum und dran. Am Samstag waren wir abends Essen mit anschliessendem Diskobesuch an der Partymeile direkt am Nistru, am Sonntag dann das erste Mal ein Besuch in Chisinau. Zwar waren wir davor schon dort aber meist nur um Leute vom Flughafen abzuholen oder hinzubringen. Abends dann gab es noch grosses Heimkino. Alles in allem ein echt entspannendes Wochenende.
Auch wenn das Land Moldawien alles in allem irgendwie ungefälicher wirkt als Rumänien gab es doch schon zwei Situationen, die für uns Mädels ein bisschen brenzlig war. Männer. Zum Glück waren bei beiden Malen die anderen nicht weit weg aber ich weiss jetzt, dass ich nicht mehr allein durch den Wald laufen werde.
Meine Arbeitsstelle habe ich nun auch gewechselt. Jetzt bin ich hier in Pirita in der Suppenküche und in der Stadt der Kinder. Hier in Pirita sieht die Situation im Dorf schon wieder ganz anders aus als in Dorotcaia. Hier gibt es z.B. einen Mann, der im Stall sein Bett hat. Er selber kann sich nicht bewegen, seinen Mitbewohner sind die Hühner und die Enten. Sein Sohn arbeitet neben ihm wie in einer Werkstatt... Ein anderer Sohn hat seinem bettlägerigen Vater schon die Totenkleider gekauft. "der hat eh nur noch ein paar Tage." deswegen ist auch unser Vorschlag, den Verschlag in dem der Mann abgestell wurde, zu renovieren, den ekeligen Gestank nach Ausscheidungen versuchen rauszubekommen, auf taube Ohren gestossen. Trotzdem haben diese Menschen eine Lebensfreude in sich die bewunderswert ist. Viele von uns können sich davon eine Scheibe abschneiden. Spass am Leben haben obwohl man nicht weiss, was man am abend essen soll, wann man das nächste Mal von seinen Kindern geschlagen wird oder wann das nächste Mal ein netter Mensch vorbeikommt, der einem Wasser aus dem Dorfbrunnen holt.
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